Verwendung:
Diese Motoren wurden häufig in der Industrie als Antriebsquelle für Transmissionen oder Generatoren eingesetzt. Auch im Baugewerbe wurden sie zum Antreiben von Steinbrechern, Kieswaschanlagen etc. eingesetzt.
Besonderes:
Diese Motoren sind sehr genügsam und verrichten bei genügender Schmierung jahrzehntelang ihren Dienst. Es kann auch praktische jeder Treibstoff verwendet werden, solange er sich einspritzen lässt.
Diese Motoren müssen in der Regel von Hand gestartet werden, indem zwischen beiden Kompressionen gewippt wird. Vorgängig muss jedoch die Glühnase am Zylinderkopf genügend aufgeheizt werden.
Spezielles
Durch Korrosion ist dieser Kolben leider sehr stark festgerostet und muss erst gelöst werden können.
Auftrag
Diesen Motor wieder zum Leben zu erwecken und ihn auch optisch ansprechend und authentisch herzurichten, damit er wieder einen Steinbrecher mit nachgeschalteter Kiessortieranlage antreiben kann.
Arbeiten:
Zuerst wurde dem Dreck mit Spachtel und Heisswasser zu Leibe gerückt, der sich in jahrzehntelanger Arbeit mühevoll aufgebaut hatte.
Der riesige Kolben war auf seiner ganzen Fläche festgerostet und besonders stark an den Kolbenringen. Mit Wärme, Kälte, Rostlöser, Bleiausgiessen, Druck, Schlägen und viel Geduld war ihm dann doch beizukommen. Das Schöne daran war: es ging nichts kaputt und er konnte wiederverwendet werden.
Die Zylinderfläche wurde gehont, neue Kolbenringe angefertigt und mit ganz passablem Spiel konnte alles wieder montiert werden.
Die Kurbelwelle war auf der Kraftabgabeseite vom Schwungradkeil aus eingerissen, das lose Schwungrad war der Grund zu diesem heiklen Defekt. Eine darauf spezialisierte Firma konnte dann mit tiefem ausnuten, Laserschweissen und röntgen diese Stelle tatsächlich reparieren, das wäre ansonsten das Aus für diesen Speziellen Motor gewesen, Glück gehabt.
Die Einspritzanlage verlangte noch einiges an Fingerspitzengefühl ab.
Bei den ersten Startversuchen gab’s immer nur einen Takt, dann war Schluss, auch mit der Puste. Verzogene Plattenventile waren der Grund dazu.
Beim ersten Mal Anspringen ging der Motor plötzlich durch und begann gefährlich zu hüpfen, zum Glück ging nichts kaputt. Eine verzogene und herausgesprungene Reglerfeder war der Grund dafür. Danach liessen wir zwei auf Mass herstellen, das war wohl teuer aber sicher.
Ein «Glühkopfkurs» in Stechelberg BE lernte uns, dass die Benzinlampe viel stärker auf die Glühnase gerichtet sein musste, jetzt liess sich der Uto Motor plötzlich viel besser starten.
Eine strenge Zeit wurde nun mit einem wunderschön klingenden Glühkopfmotor belohnt.